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    U E B E R K O E H L E R


        Sehr geehrte Damen & Herren -


        Die Arbeiten in diversen Medien meines Vaters, die anzuschaun wir
        heute zusammengekommen sind, wurden vor rund fünfzig Jahren
        geschaffen.

        Das ist ein halbes Jahrhundert und ein halbes Jahrhundert ist in unserer
        so sehr beschleunigten Zeit schon eine ganze Epoche, die uns von damals
        trennt.

        Damit Sie verstehen zu können, was den Künstler bewegte, als er die Ar-
        beiten schuf, die wir hier ausstellen, will ich mich an die Jahre zu erinnern
        versuchen, die für mich und meine Schwester unsere Kindheit waren und
        für meine beiden Eltern der Beginn von Ehe, Familie und beruflicher
        Karriere.

        Erinnern besitzt, wie Sie wissen, eine eigentümliche Macht: Es kann Er-
        eignisse, Orte und Personen mit solcher Intensität ins Bewußtsein und vors
        geistige Auge rufen, das man meint, sie wären momentan gegenwärtig
        oder doch nur gestern passiert.

        Kunst besitzt dieselbe Macht. Denn auch Sie kann lange Vergangenes und
        Verschwundenes mit einem Schlag wieder gegenwärtig machen.

        Was das ist, das die Arbeiten, die wir hier heute ausstellen, vergegenwär-
        tigen, möchte ich nun ein wenig für Sie zu beschreiben versuchen.


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        Wie lebendig und farbig Vergangenheit werden kann, habe ich bei der
        Vorbereitung dieser Ausstellung häufiger erfahren, besonders aber, als
        ich kürzlich nach Altenseelbach fuhr, um das Haus in Augenschein zu
        nehmen, in dem ich aufwuchs.

        Nach alter Zählung ist es das Haus Nr. 153, das der Witwe Reinschmidt,
        die damals unsere Vermieterin war und jetzt noch immer selbst darin
        wohnt. Sie hat im Lauf der letzten 50 Jahre wenig daran verändert, sodaß
        ich mich bei seinem Anblick direkt in meine frühe Kindheit zurückversetzt
        fühlte: in das Laufställchen auf der abschüssigen Wiese vor dem Haus, in
        dem ich die heißen Sommertage verbrachte; auf die kleine Schanze zum
        Dachboden, auf der ich Schlittenfahren lernte; auf die Miste hinterm Haus,
        auf der ich Hühner und anderes Federvieh beobachten konnte.

        Ja, das Haus Nummer 153 (heute Jägerstrasse 29) in Altenseelbach hat sich
        den Charm einer ländlichen Idylle bewahrt, als die ich meine Kindheit in
        Erinnerung habe.

        Dorthin verpflanzt wurden meine Eltern, die aus Dortmund (der Vater)
        und aus Siegen (die Mutter) stammten, durch die Folgen des Weltkriegs.
        Meine Großmutter mütterlicherseits, Frau Hedwig Meier-Schmoeckel, war
        mit ihrer Mutter in Siegen ausgebombt und nach Altenseelbach evakuiert
        worden, zu den beiden Schwestern Baumgarten am Schwanz. Und meine
        Großmutter war es, die dann auch für ihre Tochter und deren baldigen
        Gatten eine Bleibe in Altenseelbach fand.

        Meine Mutter kam aus Freiburg nach Altenseelbach, wo sie kurz vor dem
        Zusammenbruch noch zum Doktor der Medizin promoviert worden war.
        Und mein Vater kam aus Russland zurück.

        Beide hatten sich schon vor dem Krieg kennengelernt und während des
        Kriegs versprochen, wenn beide überleben würden, gleich nach dem Krieg
        zu heiraten und Kinder zu haben.

        Auch die Namen der Kinder standen schon fest: der Junge sollte Michael
        heißen, und die Tochter Angela.

        Außerdem plante mein Vater, nach dem Krieg, das zu sein, was er seit
        seiner Jugendzeit werden wollte: freier Künstler.

        So waren auch für meine Eltern die Jahre im Haus der Witwe Reinschmidt
        glückliche Jahre; konnten sich beide doch endlich lang ersehnte Wünsche
        erfüllen.

        Wer war, wie wirkte mein Vater damals auf seine Umgebung?

        Eine der wenigen, noch lebenden Zeitzeugen, die darüber Auskunft geben
        können und auch bereit war, es für diesen Anlaß zu tun, ist Jürgen Klodt,
        inzwischen emeritierter Professor für Piano an der Musikhochschule Frei-
        burg. Aus seiner schriftlichen Erinnerung, die auf meinen Wunsch hin für
        diese Gelegenheit verfaßte, möchte ich die folgenden Passagen zitieren:

        »Schon die aufrechte gestalt, der unverkennbar östliche Schnitt des Gesichts
        mit den auffallend hellen Augen, die klang- volle, wohlartikulierte Rede,
        die leicht zereminöse Höflichkeit, alles war für mich, den um Jahre Jünge-
        ren, der sich auf das Musikstu- dium vorbereitete, unmittelbar anziehend.
        [.....]

        Zwischen der jungen Familie Koehler und mir entwickelte sich bald freund-
        schaftlicher Umgang. Ich war ständiger besucher in ihrer winzigen, mit
        sparsamen Mitteln, aber höchster künstlerischer Sorgfalt eingerichteten
        Wohnung, wo Koehler sogleich unermüdlich zu arbeiten begann.
        [.....]

        Aber nicht nur die Bilder und ihre Entstehung, von ihm ausführlich und
        eindringlich erläutert, waren für mich belehrend. Ebenso waren es die
        daran anknüpfenden Gespräche über Malerei, ihre großen Meister und
        Werke. Und es blieb nicht bei der bildenden Kunst. Außer der malerischen
        verfügte Koehler über eine schöpferische sprachliche Begabung. Zudem
        war er ein begabter Vorleser nicht nur der eigenen, sondern auch der
        Lyrik der großen neueren Dichter, die ich durch ihn oft erst kennenlernte.
        Sein leicht gehobener, aber nie pathetischer Tonfall ist mir immer noch
        im Ohr.

        Zu einigen Neunkirchener Familien knüpften sich schöne Beziehungen.
        Darunter das Haus Plontke; der Sohn Helmut, Maler auch er, war ebenfalls
        gerade aus dem Krieg zurückgekommen und ich konnte oft mit Spannung
        den freundschaftlichen Grundsatzdiskussionen der beiden Kollegen bei-
        wohnen.

        Schließlich Herr Dr. Uffelmann und Frau Hildegard, Inhaber der Apotheke,
        deren wunderbares Haus an der Hauptstrasse so etwas wie ein Zetrum für
        alle künstlerisch und geistig Interessierten der Stadt und des Umlands war.
        In ihren schönen großen Räumen wurden neu entstandene Bilder gezeigt
        und besprochen, es wurde vorgelesen, auf dem guten Flügel musiziert und
        engagiert über die Fragen und Probleme eines neuerwachenden Geistes-
        lebens diskutiert. Die originellen Gedanken Koehlers, erwachsen aus der
        persönlichen Erfahrung des Schöpferischen, und seine ausgesprochene
        Lust an ihrer oft überraschenden und provokativen Formulierung waren
        die belebende Essenz dieser Abende und Nächte.«


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        Rückschauend glaube ich, daß Altenseelbach, wo wir wohnten, und Neun-
        kirchen, wo mein Vater im Wintergarten der Witwe Paula Sieg im Haus
        des Kleiderfabrikanten Weidt (dort drüben) sein Atelier fand, keine un-
        passende Umgebung waren, um das zu bewältigen, was er sich als Künstler
        vorgenommen hatte: nämlich, all das, was er an Erfahrungen und Anre-
        gungen aus Rußland mitgebracht hatte, produktiv zu verarbeiten und dabei
        seinen Weg zu eigenständigem Ausdruck in Malerei und Grafik, Prosa und
        Lyrik zu finden.

        Kurz nach dem Krieg war das Leben im Siegerland unsäglich karg, so karg,
        wie man es sich heute schwer vorstellen kann, wenn man es nicht selbst er-
        lebt hat. Aber der geringe Lebensstandard störte die wenigsten. Denn es
        überwog noch die Freude, den Weltkrieg lebend überstanden zu haben.

        Aus meiner kindlichen Perspektive von damals trägt das Siegerland der er-
        sten Nachkriegsjahre fast noch die archaischen Züge einer rein agrarischen
        Wirtschaft mit Hauberg, Ackerbau und Handwerkern, in deren erleuchtete
        Werkstätten ich neugierig blicken konnte, wenn wir abends die Hauptstrasse
        Altenseelbachs heim gingen.

        Ähnlich stand auch für meinen Vater der agrarische Aspekt des Sieger-
        landes - die Landschaft, der Wechsel der Jahreszeiten mit den Arbeiten des
        Rodens, Säens und Erntens usw. - im Zentrum der Aufmerksamkeit. Denn
        in Rußland hatte er das dörfliche Leben während mehrerer Besatzungsjahre
        zwar nicht als heile, aber doch stabile Welt erfahren, die in Zeiten kriege-
        rischer Barbarei geistigen Halt bieten konnte.

        Mit dem Willen, nach dem allgemeinen Zusammenbruch der gesellschaft-
        lichen Werte im Krieg das einfache, naturnahe Leben auf dem Lande als
        Basis für seinen mentalen Neubeginn zu begreifen, stand mein Vater da-
        mals sicher nicht allein. Ja, mehr noch, er reihte sich ein damit in eine
        Traditionslinie moderner Kunst, die ihr ästhetisches Programm aus zivi-
        lisationskritischer Stadtflucht entwickelte.

        Ich meine jene Tradition der Moderne, als deren Begründer Gaugin und
        Van Gogh gelten und die im bildnerischen Expressionimus um 1910 ihre
        erste Blüte erlebte.

        Für die Lehren, die mein Vater aus seiner damaligen Beschäftigung mit
        den Meistern des Expressionismus für sein eigenes Schaffen zog, gibt es
        noch eine andere Quelle, als die Werke, die Sie hier sehen. In einem Vor-
        trag mit dem Titel 'Die Wurzeln der Modernen Kunst', den er damals
        verschiedentlich hielt, schrieb er - und ich zitiere:

        »Wir arbeiten vor der Natur, oder, besser gesagt, aus ihr heraus und ent-
        decken die Urform des Bildwerkes wieder. [.....] Wir führen das Gefundene
        auf seine reine Ausdruckskraft zurück und befreien dadurch das Monumen-
        tale der Farbe, der Fläche, des Volumens. Wir unterordnen die Perspektive
        wieder dem Bildgesetz und sehen in ihr nicht mehr das Bildende; d. h. Wir
        entziehen einem reinen Augeneindruck die gestaltende Aufgabe zu Gunsten
        eines geistig-seelischen Audrucks. [.....]

        Auf diesen Tafeln und Leinwänden schwingt in neuer Harmonie die Farbe
        nach ihrem Gesetz. Auf diesen Blättern ist die Linie nicht mehr nur Um-
        schreibung eines Gegenstands, sondern Ausdruck, Sagendes in sich. [.....]

        Zu neuem Leben erwacht die Musik des Farbigen und mit ihr der in uns
        ausgelöste seelische Wert. Wieder wird Rot verwendet, nicht weil ein Kleid
        es zufällig ist, sondern weil der Ton in uns eine zeugende Kraft löst. Wie-
        der demütigt uns ein Blauakkord; wieder falten wir die Hände violen, und
        es lacht das satanische Gelb. [.....] Und wir spüren, daß diese Malerei nicht
        eine Kunst für die Kunst, nicht gemalte Philosophie oder Mathematik ist,
        sondern aus der Krume unseres lange verunkrauteten Lebensackers zu
        offenbarender Mission emporgewachsen.«

        Ende des Zitats.

        Was mein Vater hier für die Bildkunst notierte, gilt ebenso für seine Wort-
        kunst in Lyrik und Prosa. Denn auch in ihr werden Sprachsinn und Klang
        zu expressiver Bewegtheit gesteigert.

        Hören wir davon einige Proben, gelesen von meiner Schwester.


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        Ich denke, es wird Sie auch interessieren, zu erfahren, auf welches Echo
        das Schaffen meines Vaters seinerzeit im Siegerland stieß.

        Als Quelle dafür sollen die Pressestimmen dienen, die mein Vater ziemlich
        lückenlos sammelte und aus denen ich im Folgenden einige zitieren möchte,
        die sich auf Bilder beziehen, die auch hier an den Wänden sehen.

        Zuerst die Stimme von Gerd Uffelmann, des vor wenigen Tagen im Alter
        von 87 Jahren in Wiesbaden verstorbenen ehemaligen Besitzers der Apotheke
        von Neunkirchen. Die Uffelmanns gehörten zu den engsten Freunden meiner
        Eltern in deren Altenseelbacher Zeit, zudem zu den rührigsten Mäzenen
        meines Vaters.

        1948 gründete Gerd Uffelmann sogar einen Freundeskreis zur Unterstützung
        meines Vaters. Im ersten Rundbrief dieses Freundeskreises berichtete Uffel-
        mann von der ersten großen Ausstellung der Werke meines Vaters im Ora-
        niersaal des Oberen Schlosses in Siegen, die sich von der Ausstellung, die
        wir heute eröffnen, nicht grundlegend unterschied - denn: ich zitiere:

        »Den Mittelpunkt der Ausstellung bilden Oelgemälde und Aquarelle, in de-
        nen mit stärkster Intesität um die Probleme gerungen wird, die heute die
        Besten unter den jungen Malern zur Auseinandersetzung zwingen. Maleri-
        rische Aussage zur seelisch-geistigen Durchdringung unserer Schicksalsfra-
        gen, so heißt die Aufgabe. Und die Gesetze der Farben und Linien sind
        Mittel zu ihrer Bewältigung gerade so, wie das Gegenständliche der Dar-
        stellung, die Technik und die Malweise, die Malweise, deren saubere Be-
        herrschung für Köhler selbstverständlich ist. Er verliert sich nicht an Ate-
        lierprobleme, obschon er genau weiss, warum ein grelles Grün so selten
        zu einem pastosen Braun 'stehen will'; oder wie das Auf und Ab eines Farb-
        flusses sich frei entfalten muss & kann, ohne vom Gegenständlichen ge-
        hemmt zu werden. [.....]

        Einen ersten Lösungsversuch aus der Dynamik des Geschehens heraus scheint
        mir der 'Slawische Volkstanz' zu bringen, in dem all das buntwogende Le-
        ben, das lusterfüllt Stampfende, aber auch dunkel Rätselhafte jener östlichen
        Mentalität ausgesagt ist.«

        Nun die Westfalenpost vom Dezember 1949: »Und wieder kommt Koehler
        mit einem Gemälde heraus, das vermutlich wieder sehr umstritten sein wird.
        Denn die Madonna mit Blütenzweig, ihre großen dunklen Augen, die rot-
        leuchtenden Lippen von Mutter und Kind und die braune Tönung von Ge-
        sichtern und Händen geben dem Bilde ein orientalisches Gepräge. Es ist da-
        bei ein echter Koehler, stark in Ausdruck und Farbe.«

        »An hervorragender Stelle seien hier die Blumenbilder des jungen Künstlers
        genannt. Seine Stilleben sind von einer herben Lebendigkeit. Koehler malt
        nicht einen schön geordneten Bluemenstrauß, sondern er versucht, mit behut-
        samer und doch eindringlicher Pinselführung den Blumen einen sinnvollen
        Ausdruck zu geben.« - Siegener Zeitung vom Dezember 1949.

        »In Koehlers lavierten Federzeichnungen kommt eine Vorliebe für die Welt
        des Amorphen zum Vorschein (Schnecken, Frösche und ähnlich klebriges
        Getier). Als Ausgleich sozusagen wendet er sich auch gern dem maskulinen
        Prinzip zu, das er in seinen schärfer profilierten Hähnen und Stieren gestaltet.
        Auf allen Bildern aber tragen seine Tiere den Ausdruck ihres inneren Wesens
        und das ist es, was sie so liebenswert und künstlerisch wertvoll macht.« -
        Westfälische Rundschau vom Dezember 1950.

        »Es brauchen gar nicht immer die großen, zuerst ins Auge fallenden Dinge
        zu sein. Vielleicht sagt Koehlers lavierte Federzeichnung 'Ruhender Stier',
        die mit zum Besten in der Ausstellung gehört, und in der schwarzen und
        rötlichen Tönung an vorzeitliche Höhlen- zeichnungen erinnert, dem kunst-
        empfindlichen Menschen noch mehr als seine großen Gemälde voll leuchten-
        der Farbkraft.« - Westfälische Rundschau vom Juli 1950.

        Und zusammenfassend noch einmal die Siegener Zeitung vom September
        1951: »Koehlers Bilder verlangen viel Phantasie vom Beschauer. Vielleicht
        mögen jene Recht haben, die meinen, diese Kunst sei esoterisch, sie setze
        künstlerisches Empfinden auch im Betrachter voraus. Aber dadurch ist
        diese Kunst auch reicher.«


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        Schließen möchte ich mit einigen Bemerkungen über das Werk meines Va-
        ters nach den Altenseelbacher Jahren, die endeten, als unsere Familie 1953
        nach Siegen zog.

        Den wichtigsten Einschnitt danach markiert das Jahr 1956, als sich mein
        Vater entschied, sein Werk konsequent in die Richtung ungegenständlicher
        Kunst weiterzuentwickeln.

        Das war kein radikaler Bruch mit seinem bis dahin entstandenen Schaffen,
        sondern die logische Kosequenz aus dem Weg zunehmender Abstraktion, die
        ihn vom Expressionismus der Altenseelbacher Jahre zum Kubismus der
        frühen Siegener Jahre geführt hatte.

        Zentral für das Werk wurde beim Übergang zum Ungegenständlichen der
        Begriff 'Décollage', den mein Vater 1958 erfand und der seither weltweite
        Verbreitung gefunden hat als Bezeichnung für künstlerische Techniken, bei
        denen ein Bild nicht durch Hinzufügen von Farben und anderem Material
        entsteht, sondern - im Gegenteil - durch Abtragen in Form von Abreiben
        und Abreißen und dergleichem mehr.

        Wie solche 'Decollagen' bei meinem Vater aussahen, können Sie in der Aus-
        stellung anhand dreier früher Beispiele sehen. Wie sie sich dann weiter ent-
        wickelten und welche Palette von 'Decollage'-Techniken meine Vater später
        hinzu erfand, sind dann aus den beiden Ausstellungs-Katalogen zu ersehen,
        die wir am Lesetisch mit aufgelegt haben.

        Oder Sie schauen einmal im Museum des Siegerlandes vorbei, wenn Sie das
        nächste Mal nach Siegen kommen. Dort hat man meinem Vater einen sog.
        Koehler-Raum eingerichtet, der einen knappen Überblick der wichtigsten
        Phasen seines ungegenständlichen Werks bietet.

        Mit seinem ungegenständlichen Schaffen fand mein Vater dann Aufmerk-
        samkeit und Anerkennung weit über die Grenzen des Siegerlandes hinaus.
        Bis nach USA und Neuseeland sind seine Werke im Rahmen von Gruppen-
        ausstellungen schon in den 60er Jahren gereist.

        So darf man getrost sagen, denke ich, daß mein Vater im Lauf der Jahre
        zum einzigen Künstler mit Wurzeln im Siegerland wurde, der sich wahr-
        haft internationales Renommé errang.


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        Nun haben Sie, verehrte Gäste, eine ganze Menge über Person, Leben und
        Werk meines Vaters während seiner Altenseelbacher Jahre gehört und es
        wird Zeit, daß Sie Gelegenheit haben, die Ausstellung selbst in Augenschein
        zu nehmen und sich eine eigene Meinung über das Gezeigte zu bilden.

        Vorher möchte ich aber nicht versäumen, mich zu bedanken: beim Ort
        Altenseelbach, der mir den Rahmen für eine glückliche Kindheit gab, an
        die ich mich gern erinnere; der Gemeinde Neunkirchen, die sich rechtzeitig
        zum 80. Geburtstag meines Vaters am 28. Dezember dieses Jahres seines
        Wirkens in Neunkrichen erinnerte und ihm jetzt diese Gedächtnis-Ausstel-
        lung ausrichtet, und schließlich bei Ihnen für Ihre geschätzte Aufmerk-
        samkeit.
            






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