B I O G R A F I E


          geboren am 28. Dezember 1919 in Dortmund

        1939  nach kaufmännischer Lehre Soldat in Belgien, Nordfrankreich
          und Russland

        1941/42  in Rschew, Bezirk Kalinin, UdSSR, entstehen erste Wasser-
          farbenbilder, die durch Abreißen der oberen Papierschichten
          bearbeitet werden

        1944  Königsberg, April / Mai : Schneeschmelze, Beobachtungen in
          der Landschaft, das Prinzip der Umkehrungen: Negativ - Positiv,
          Positiv - Negativ

        1945  nach Verwundung, Lazarett und Gefangenschaft Heimkehr nach
          Dortmund, Heirat mit der Ärztin Marianne Meier; beginnt in
          Altenseelbach / Kreis Siegen als Autodidakt bildkünstlerisch und
          literarisch zu arbeiten

        1946  Geburt von Sohn Michael

        1948  Geburt von Tochter Angela;
          Mai / Juni auf Sylt: Wiederaufnahme der in Rschew begonnenen
          Versuche, Einschwärzen zusammengeklebter und übereinander-
          geklebter Papiere, nachträgliches Herausreissen gegenständlicher
          und ungegenständlicher Figuren und Formen

        1949  Atelier in Altenseelbach : Versuche mit verschiedensten Materia-
          lien : Auswaschen, Aufreiben, Einritzen, Abribbeln, Aufreissen,
          Abreissen, Einritzen, etc. 'Bilder sind Spuren von Etwas.'

        1950  Zusammenstellung der 'Gedichte bis 1950' aus den während des
          Krieges und von 1945 bis 1950 entstandenen Gedichte

        1950/51  Atelier in Neunkirchen: Versuche unter Einbeziehung der
          Farbe, Abkratzen, Abblättern, Auswaschen, Flecken und Zeichen:,
          Ausstellung im Museum des Siegerlandes, Siegen

        1951/53  in der Lyrik Übergang von gereimten Versen zu ungreimten

        1952  Atelier in Eiserfeld: erste Knitterbilder

        1953  Umzug nach Siegen, Atelier im Dicken Turm des Unteren
          Schlosses; ungegenständliche Kompositionen

        1954  erste Bilder aus Sand und Farbe

        1955  Bekanntschaft mit Max Bense

        1956/57  Konsequente Hinwendung zu allen versuchten Möglichkeiten
          des Décollagierens, es entstehen Serien von Décollagen; erstes
          Verwenden von Objets trouvés (Zeitungen, Buchseiten, Plakat-
          reste, Wellpappen, Glassscheiben, etc.); korrigierte Objets trouvés;
          Beginn der Raumpläne, Raumfiguren, Raumfelder, Raumzeichen
          und Feldzeichen; Ausstellung Galerie Nohl, Siegen

        1958  Beginn der Thorax-Bilder, Torso-Bilder und Corpus-Bilder. Bil-
          dung des Begriffs Décollage als Terminus technicus für die Ab-
          reissbilder: 'Man macht Décollagen um Collagen zu verhindern.
          Nicht Summation sondern Reduktion.' Décollages gravés, Dé-
          collages purs, Objets décollagés; Zusammenstellung von Gedich-
          ten unter dem Titel 'Décolletages'; Ausstellung in der Galerie
          Schmela, Düsseldorf, Texte im Katalog und zur Eröffnung von
          Max Burchartz, Max Bense und J.A.Thwaites; Ausstellung in der
          Galerie Franck, Frankfurt, Eröffnung: Peter Leo;
          Reise nach Paris

        1959  Beginn der Décollage brûlé: Brennen, Bräunen und Schwärzen
          des Bildgrundes mit erhitztem Metall; Beginn der Décollage mit
          den Zwillingsformen positiv-negativ; Beginn der Décollagen auf
          Leinwand. Max Bense publiziert in seiner Zeitschrift 'augenblick'
          (1. Heft 4. Jhrg. 1959) den Artikel 'Köhlers Dekollagen', J.A.
          Thwaites veröffentlicht 'Die Décollages von H.R.Köhler';
          Reise nach Italien

        1960  Ausstellung in der Galerie van de Loo, München; Ausstellung im
          Städtischen Museum Wiesbaden, Texte im Katalog und zur Eröff-
          nung von Max Bense, J.A.Thwaites: 'Köhlers neue Bilder' und
          Clemens Weiler; Will Finger dreht den Schmalfilm 'Décollages';
          J.A.Thwaites veröffentlicht in der Deutschen Zeitung (2./3. 1.
          1960) den Artikel 'Atelierbesuch bei H.R.Köhler';
          Reise nach Spanien

        1961  Bekanntschaft mit Helmut Heissenbüttel; Eberhard Fiebig dreht
          den Schmalfilm 'Entstehung einer Décollage gravé'; Ausstellung
          in der Galerie Boukes, Wiesbaden , Texte im Katalog und zur
          Eröffnung von Heinz Spielmann und Max Bense; Ausstellungen
          im städtischen Kunstpavillon Soest und der Galerie Lometsch,
          Kassel; Reise nach Jugoslawien

        1962  Beteiligung an der Ausstellung Sixteen German Artists in der
          Corcoran Gallery, Washington D.C. und sechs anderen Städten
          der USA

        1963  Beginn der Contre-Collagen (Glasbilder) und der decollagierten
          Objekte aus Flaschen, Tellern und Isolatoren; Ausstellung in der
          Galerie Boukes, Wiesbaden,Text im Katalog und zur Eröffnung
          von Wieland Schmied und Helmut Heissenbüttel

        1964  Ausstellungen im Märkischen Museum, Witten, Katalogtext von
          Wilhelm Nettmann, im Kunstzaal de Mangelgang, Groningen,
          Holland, in der Galerie Waalkens, Finsterwolde, Holland, in der
          Galerie Nohl, Siegen, in der Jungen Galerie, Kassel, Katalogtext
          von Manfred Günzel , und in der Städtischen Galerie Haus Seel,
          Siegen, Texte im Katalog und zur Eröffnung von J.A.Thwaites
          und Wieland Schmied

        1965  Ausstellungen in der Studiengalerie der Technischen Hochschule
          Stuttgart, Texte im Katalog und zur Eröffnung von Helmut Hei-
          ssenbüttel, im von-der-Heydt Museum, Wuppertal, Text im
          Katalog von J.A.Thwaites, und in der Galerie Na Karlove Na-
          mesti, Prag, Text im Katalog und zur Eröffnng von Helmut
          Heissenbüttel

        1966  Stipendium der Aldegrever Gesellschaft, Soest, für einen Arbeits-
          aufenthalt in der Druckerei Kätelhön in Wamel am Möhnesee,
          Beginn der druckgrafischen Arbeiten mit Konservendosen: Dé-
          collages imprimés (Büchsendrucke, Schrottstempel) Edition meh-
          rerer Mappen und Bücher darunter die Grafik-Mappe mit 6
          Décollages imprimés und einem Text von Max Bense 'Eine
          positive Explikation der Zerstörungen', herausgegeben von der
          Galerie Nohl, Siegen und die Grafik-Mappe mit 6 Décollages
          imprimés und einem Text von Helmut Heissenbüttel, herausge-
          geben von der Edition Hake, Köln; Ausstellungen im Städtischen
          Kunstpavillon, Soest und in der Galerie Nohl, Siegen;
          Reise nach Griechenland; in späteren Jahren nach Marocco,
          Rumänien, Bulgarien und Tschechoslowakei

        1967  Beteiligung an Ausstellungen der Kunst der Bundesrepublik
          Deutschland in Prag und Casablanca; Ausstellung in der Galerie
          Porta, Wuppertal, Eröffnung Reinhard Döhl

        1968  Beginn der Lehrtätigkeit an der Gesamthochschule Siegen;
          erste Contre-Collages imprimés: Fotografien eingeschlagener
          Fensterscheiben manipuliert und im Offset gedruckt; Ausstel-
          lungen u.a. im Forum für visuelle Experimente, Solingen, in
          der Galerie Hans Jörg Meyer, Stuttgart, in der Kleinen Grafik
          Galerie, Bremen, in der Galerie K235,Köln und in der Galerie
          Brechbühl, Grenchen, Schweiz; Texte im Katalog und zur Er-
          öffnung von Heirich Vormweg und Günter Pfeiffer 1969.
          Veröffentlichung des ersten Palindromzyklus: 'Ein Regel Leger
          Nie, Contra-Texte in X Lektionen' in der Edition Boczkowski,
          Kassel Beteiligung an internationalen Grafik Ausstellungen in
          Bradford, Ljubljana und Lausanne; Ausstellung in der Galerie
          Schiessel, Köln und im Städtischen Kunstverein Bochum

          Reinhold Koehler stirbt am 24. April 1970 in Siegen






     



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