AUS DEM GEDICHTZYKLUS
    'FRÜHE LIEDER'




              5
            Rühme, o Seele, das Trauern!
            Es ist der Frühling nicht frei von Verwesung.
            Er blüht aus dem Schutte gotischer Mauern,
            Abendland, Tragikers Stätte, zur Krönung.


            Spürst du, o Herz, nicht Abgesang?
            Türmt auch die Lerche, die holde, noch immer.
            Pan zieht dunkler, Glockengesang
            Wie Gruftvokal, durch Sehers Zimmer.


            O Volk, erschrick!
            Heut sah dein wandernder Dichter
            Keine vom heissen Meissel Geschick
            Gültig geformte Menschengesichter.










    .