AUS DEM GEDICHTZYKLUS
      'SIEGENER GEDICHTE'





     Altenseelbach

      Da liegen die Hügel, die sanguinischen, im Würzstrom Oktobers
      Noch diesen Tag. Äderchenknäuel schon leerer Bäume siedeln im Blau.
      Geh nun, sprich mit dir, entziffre dich, den Horizont im Blick.
      Verblasst ist schon lang des Frühlings weisses Plastron so peu à peu
      Und Gedanken malen später erst schaukelnde Äpfel ins Zweiggestühl,
      Wenn Eiswind im Spiel die gotischen Blumen zückt.-
      Geh nun, sag Worte, unbrauchbar scheinende, keinen Reim,
      Eine Zeile nur, daraus ein Unartiges mag wachsen.
      Worte, reif für einen Klang, ein Motiv. Worte, ein Reif
      Auf Seelenästchen, eine Muschel für Seufzer und Echoloses,
      Ein Odeur des Geistes, welcher weht auch diesen Tag.
      Wehe, Prozeduren der Liebe, Motive des Schlafs,
      Knäuel der Panik in den tiefen Traumhaartüten der Nacht,
      Wehe, entwirrte euch, sagte euch nicht das Wort,
      Schwärze stieg an, batikte dein verhetztes Herz und
      Des Wahnsinns Kurvation schmiss dich noch diesen Tag.










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